Abgeordneter in Rödder: Müllhalde ist kein Feuchtbiotop
Dülmen. Auch wenn er nach seinem ersten Besuch in Rödder noch nicht versprechen mag, dass er die geplante Remex-Deponie aufhalten kann, sicherte Hans Christian Markert gestern vor Ort doch eines zu: „Was hier passiert ist, das schaue ich mir als gelernter Jurist noch einmal genau im Detail an. Das werde ich dann auch dem Umweltminister vortragen. Und da wird es schließlich auf jeden Fall auch noch ein klärendes Gespräch mit der Coesfelder Kreisverwaltung geben. Das sage ich Ihnen hier zu.“
Wenn der Kreis noch 1996 ein Feuchtbiotop versprochen habe, als Ausgleichsmaßnahme durch die Firma Remex, und wenn nun an gleicher Stelle durch die selbe Firma statt des zugesagten Feuchtbiotops eine Abfalldeponie errichtet werden soll, dann könne einfach etwas nicht stimmen. „Ein abgegebenes Versprechen muss der Kreis auch halten. Hier sieht es aber ganz so aus, als seien die beteiligten Umweltverbände durch dieses Versprechen hinter die Tanne geführt worden. Auf jeden Fall macht hier ein Feuchtbiotop erkennbar mehr Sinn, als ein kaschierter Müllberg, der Acker, Boden und Trinkwasser gefährdet“, rief der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Düsseldorfer Landtag den Demonstranten der Interessengemeinschaft aufmunternd zu.
Worte, die auch Rainer Leiermann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder, Mut machen werden, den Widerstand gegen die geplante Deponie weiter entschlossen zu führen. „Wir brauchen Politiker und eine Verwaltung der wir vertrauen können“, mahnte Leiermann die Kreisverwaltung, die Geschichte der „seit Jahrzehnten geschundenen Flächen“ bei allen Entscheidungen nicht zu vergessen. Diese Flächen müssten, wie versprochen, wieder in die umgebende Landschaft integriert werden. In einem Flyer mit der Überschrift „Bürgerbeteiligung ist nichts weiter als Opium fürs Volk“ geht die Interessengemeinschaft sogar so weit, zu behaupten, dass die Kreisverwaltung das Feuchtbiotop wohl nie wirklich ernst gemeint habe.
Die Kreisverwaltung teilt auf Anfrage der Dülmener Zeitung mit, sie sei rechtlich verpflichtet, den Remex-Antrag zu prüfen. Eine Entscheidung sei aber bislang noch gar nicht möglich.
VON MARKUS MICHALAK
Quelle: DZonline