Auf Bürgers Stimme hören
WOCHENENDPLAUDEREI
Geplante Deponie in Rödder
Auf ein Wort machte Rainer Leiermann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder, in seinem Jahresbericht besonders aufmerksam. „Für den weiteren Verfahrensprozess gilt das Gebot der gerechten Abwägung sämtlicher öffentlicher und privater Belange, hatte Landrat Konrad Püning den Deponiegegner im Mai in einem Schreiben versichert. Die Abwägung sei hierbei der entscheidende Begriff, betonte Leiermann.
Denn genau die muss der Kreis Coesfeld im Genehmigungsverfahren für die von der Firma Remex geplante Deponie in Rödder vornehmen. Der Verwaltung liegt dafür der Antrag von Remex vor. Sie hat die Stellungnahmen der öffentlichen Träger. Sie hat die Resolution des Dülmener Rates, der sich gegen die Deponie ausspricht. Sie hat zwei Ausarbeitungen der Interessengemeinschaft, eine weitere folgt bald. Sie hat die Gegenantwort von Remex. Sie hat das ökonGutachten, an dessen Neutralität die Deponiegegner jedoch zweifeln.
Und sie hat 15.678 Unterschriften.
15.678 Unterschriften, die zeigen: In Rödder will niemand die Deponie! Mehr noch, nicht nur für die Bauerschaft gilt dies, sondern auch für viele andere Dülmener. Fast 16.000 Menschen haben klar gemacht, dass sie gegen das Vorhaben der Firma Remex sind – für das (nach Ansicht der Interessengemeinschaft) überhaupt kein Bedarf besteht. Selbst wenn nicht nur Dülmener unterschrieben haben: Rechnerisch rund 33 Prozent der Einwohner der größten Stadt des Kreises haben aktiv ihren Protest geäußert.
„Achten Sie auf die Stimme des Bürgers“, gab Leiermann bei der Jahreshauptversammlung der Kreisverwaltung mit auf den Weg. Zwischen Gutachten, Stellungnahmen und Gegendarstellungen darf sie nicht überhört werden.
Kristina Kerstan
Quelle: Wochenendplauderei in der Dülmener Zeitung vom 28.05.11