Betroffene gründen Verein

Den ersten Vorstand der Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder bilden (v.l.) Hubertus Trippens, Robert und Ursula Mevenkamp, Stefan Wübbelt und Rainer Leiermann.
Den ersten Vorstand der Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder bilden (v.l.) Hubertus Trippens, Robert und Ursula Mevenkamp, Stefan Wübbelt und Rainer Leiermann.
Der Widerstand gegen die geplante Deponie der Klasse 1 in Rödder hat sich organisiert: Am Montagabend wurde im Pfarrheim Rödder die „Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder“ gegründet. Ihr Ziel ist es, so die einstimmig verabschiedete Satzung, „Natur, Umweltschutz und Landschaft in den dafür vorgesehenen Gebieten zu fördern und zu erhalten“.
Vor allem soll das ursprünglich geplante und genehmigte Biotop auf dem Gelände der Tongrube I statt der Deponie der Firma Remex verwirklich werden. Ebenso sollen „weitere ähnliche Bauvorhaben in Rödder“ verhindert werden – mit „allen rechtlich zulässigen Mitteln“, heißt es in der Vereinssatzung.
Einstimmig waren im Anschluss auch die Wahlen des Vorstandes: Rainer Leiermann wurde zum Vorsitzenden gewählt, seine Stellvertreter sind Stefan Wübbelt und Robert Mevenkamp. Ursula Mevenkamp übernimmt die Kassenführung, Hubertus Trippens ist Schriftführer/ Geschäftsführer. Unterstützt wird der neue Vorstand von Karl-Linus und Lars Gerdemann, Herbert Wübbelt, Johannes Kordel, Andre Bennemann, Sabine Bußmann, Dirk Artmann und Susanne Allion sowie Claudia Baitinger vom BUND.
Zuvor hatte Leiermann erläutert, warum die Vereinsgründung nötig sei. „Wir wollen uns klar nach außen hin vertreten.“ Auch sei man auf Spenden angewiesen, zum Beispiel für den Betrieb der neuen Homepage. Als Verein könne man nun Spendenquittungen ausstellen. Neben der Vereinsgründung waren vor allem Berichte über Gespräche mit verschiedenen Ansprechpartnern Thema bei dem Treffen im Pfarrheim mit rund 60 Anwesenden. Er und Hubertus Trippens seien gerade dabei, die Einwände der Rödderaner gegen die geplante Deponie der Klasse 1 konkret zusammenzufassen, berichtete Leiermann. Bevor die Liste über die Stadt Dülmen an den Kreis weiter geleitet werde, solle sie an die Frankfurter Kanzlei, die die Rödderaner eingeschaltet haben, gehen. Der Anwalt Dirk Teßmer habe bereits die Art der Veröffentlichung des Vorhabens unter die Lupe genommen, so der Vorsitzende. Aus der Sicht des Anwalts sei das Verfahren aufzuheben und neu zu starten.
Claudia Baitinger vom BUND berichtete vom Vorerörterungstermin mit dem Kreis Coesfeld. „Es hat, glaube ich, keinen Punkt gegeben, wo wir uns einig geworden sind“, verdeutlichte sie. Der Erörterungstermin selbst soll nicht vor Ende September stattfinden. Rainer Leiermann berichtete von einem Gespräch mit Stadtbaurat Clemens Leushacke, Jochen Gerle vom Abwasserwerk sowie CDU-Ratsvertretern, bei dem es um Abwässer einer möglichen Deponie ging. Der Vorsitzende zweifelte an den bisherigen Rechnungen, die „utopisch“ seien. Die einbezogenen Regenmengen seien zu gering. Er befürchtet, dass bei starkem Regen das Wasser des Teiches, der als Regenrückhaltebecken dienen soll, überlaufen und die Deponie-Abwässer so in den Brunsbach gelangen könnten. „Dann hätte man Auswaschungen“, so Leiermann.
Zudem kritisierte er, dass in den ursprünglich ausgelegten Unterlagen der erklärende Teil der Stoffliste gefehlt habe. „Man konnte damit gar nichts anfangen“. Er sei zuversichtlich, dass im Falle einer Klage „ein Richter sagt: So nicht, lieber Kreis.“
Quelle: Dülmener Zeitung vom 28.07.2010
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