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Fahrten ersparen

Hunderte Bürger gingen gegen eine mögliche Boden- und Bauschutt-Deponie in Rödder auf die Straße.(Foto: Ralf Repöhler)

Betr.: „Protest mit richtig viel PS“, DZ vom 22. November

Der Protest war so ähnlich, als hätte die Stadt die Absicht, an der genannten Stelle eine Müllverbrennungsanlage zu genehmigen, in der Schadstoffe herausgefiltert werden sollen. Dadurch würden den Lkw die kostenungünstigen Fahrten zu dem bevölkerungsreichen Oberhausen erspart. Die weiträumige Umgebung der Dülmener Bauerschaften bietet viele Möglichkeiten.

Oskar Fischer
Hochfeldstraße 41
48249 Dülmen

Quelle: Leserbriefe in der Dülmener Zeitung vom 29.11.10


Umdenken tut Not

25m so hoch soll die geplante Deponie werden

Betr.: „Protest mit richtig viel PS“, DZ vom 22.11.

Meine Aufgabe als Vereinsmitglied war es, während der Kundgebung weitere Unterschriften zu sammeln. Während die Redner und viele Demonstranten sich mit bunten und kreativen Schildern und Transparenten auf dem Marktplatz versammelten, versuchte ich am Rande des Geschehens Menschen aufmerksam zu machen und aufzuklären.

„Haben Sie denn den 25 Meter hohen Kran schon gesehen?“
„So hoch soll der Müllberg werden, in unserer schönen Landschaft?“
Staunen.

„Müll? Ja, ich habe ja auch Müll in meinen Tonnen. Der muss ja schließlich irgendwohin.“
„Nein, um diesen Müll geht es in Rödder nicht. Da wird Industriemüll von weit her, von der Industrie endgelagert. Wenn wir das nicht verhindern.“
Staunen.

„Und das lassen die Politiker zu?“
„Mit Müll lässt sich viel Geld verdienen“.
Staunen.

Aufklärung tut Not. Bewusstmachen ist wichtig. Mir ging es auf einmal gar nicht mehr nur um noch mehr Unterschriften. Mir wurde klar in den vielen Gesprächen, dass die Menschen gar nicht wissen, was um uns herum geschieht. Das Vertrauen in die Politiker und die Wirtschaft und die Verwaltung schwindet. Was brauchen wir Menschen denn wirklich von den giftigen Stoffen, die in unserer einzigartigen Parklandschaft endgelagert werden sollen? Würden sie auch produziert, wenn überall Widerstand entsteht? Je billiger und problemloser der schädliche Müll deponiert werden kann, desto eher wird er auch produziert. Brauchen wir diese Stoffe wirklich zum Leben? Ein Umdenken in der Bevölkerung, in Verwaltung und Wirtschaft ist dringend notwendig, denn wir Menschen von heute haben die Verantwortung, dass unser Planet Erde auch für unsere Kinder und Kindeskinder bewohnbar ist, nachdem wir ihn verlassen haben.

Wenn ich dereinst nicht mehr von dieser Welt bin, möchte ich nicht, dass unsere Enkelkinder, Großstadtkinder, sagen: „Dülmen, nein, da will ich nicht hin, da wächst ein gefährlicher Giftberg.“
Ich wünsche mir stattdessen, dass sie gern nach Dülmen kommen und sagen: „Hier war es schön mit Opa und Oma im Grünen, in der Natur.“

Lydia Weingartz-Thomas
Hülsenweg 102 a
48249 Dülmen

Quelle: Leserbriefe in der Dülmener Zeitung vom 26.11.10


Nachbarkreis sieht keine Gefährdung durch Deponie

Halterner Stausee würde nicht in Mitleidenschaft gezogen

Dülmen/Recklinghausen (krk). Für die Deponie-Gegner ist es ein Rückschlag:
Der Kreis Recklinghausen sieht, anders als die Interessengemeinschaft, keine Gefahr, dass über den Steverzufluss der Halterner Stausee und damit das Trinkwasser
durch eine Deponie in Rödder in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Das teilte Friedhelm Kahrs-Ude, Leiter des Vestischen Umweltzentrums, gestern Nachmittag im Ausschuss für Landschaftsplanung. Umweltfragen und Bauangelegenheiten des Kreises Recklinghausen mit. Zuvor habe man sich beim Kreis Coesfeld, der zuständigen Genehmigungsbehörde, nach dem Verfahren erkundigt, berichtet Kreissprecher Jochem Manz auf Anfrage. Dabei habe man unter anderem erfahren, dass der Abfallartenkatalog reduziert worden sei und noch Unterlagen zum Verfahren nachgereicht werden müssten. Die Mitteilung des Ausschusses sei reine Information gewesen, so Manz. da im September und Oktober über die Deponie-Pläne in Rödder in der Presse im Kreis Recklinghausen berichtet worden war.

Quelle: Dülmener Zeitung vom 26.11.10

Eine Stellungnahme zu dem Artikel von Rainer Leiermann lesen sie hier


Friedliche Demonstration

Hunderte Samstag auf dem Marktplatz

Dülmen. Zehn Trecker von Anliegern fuhren mit selbstgemalten- Demoschildern am Samstag gegen 11 Uhr auf den Dülmener Marktplatz zur Demonstration gegen die geplante Deponie in Rödder. Erwartet wurde der Konvoi von einer großen Anzahl – hunderte – Demonstranten, die teilweise auch Anti-Mülldeponie-Schilder und -Banner präsentierten. Einen Kran hatte die Firma Bedachungen Kodura gestellt, um zu zeigen, wo die Grenze von 25 Metern – das ist die geplante Deponiehöhe – erreicht ist.
Ansprachen hielten dann von der veranstaltenden Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder Hubertus Trippens (Schriftführer), Rainer Leiermann (1. Vorsitzender), die stellvertretende Bürgermeisterin Annette Holtrup (Bürgermeisterin Lisa Stremlau hatte einen Berlin-Termin), Willi Wessels (CDU), Richard Dammann (Bündnis 90/Grüne), Jürgen Uckelmann (SPD), Elisabeth Mönning (UWG) und Hartmut Tolksdorf (parteilos).
„Danach fanden noch bis 13 Uhr Gespräche auf dem Marktplatz statt, wobei alles harmonisch und friedvoll verlief“, sagte Ursula Mevenkamp, Kassiererin der IG Naturschutz Rödder.
Allein am Samstag „haben wir 100 Unterschriften auf dem Marktplatz gesammelt und noch 150 weitere Unterschriften von Privatpersonen bekommen“, so Ursula Mevenkamp. Und: „Zurzeit haben wir 12 700 Unterschriften.“
Auch Vertreter von NABU, BUND und der BLU Haltern (Bürgerinitiative für Lebensqualität und Umweltschutz) seien am Samstag vertreten gewesen.
„Nächste Woche stehen wir auch auf der Tagesordnung einer Ausschusssitzung im Kreis Recklinghausen.“ -reik-

Quelle: Streiflichter vom 24.11.10


Lohn der Arbeit

Deponie Rödder

Betr.: „Protest mit richtig viel PS“, DZ vom 22. November

DZ Leserbrief von Rainer Leiermann

Die Demo war beeindruckend, Motivation und ein sehr deutliches Zeichen. Viele Zeitungsberichte konnten wir lesen, und auch der Kommentar von Herrn Repöhler in der DZ war treffend. Auf der Westfalenseite sind wir vertreten, im Videotext steht ein Bericht und auch im Fernsehen und Radio wurde über uns berichtet. Auf unserer Internetseite sind bereits Bilder zu sehen und entsprechende Berichte zu lesen. Ganz besonders gelungen finde ich die Fotocollage der Demo auf unserer Internetseite. Die Fotostrecke der DZ ist ebenso gut gelungen.
Viele IG-Mitglieder haben sich besonders in den letzten 14 Tagen angestrengt und dazu beigetragen, dass diese Demo zustande gekommen ist. Viele Freiwillige, mit denen man nicht rechnen konnte, haben das Bild hervorragend abgerundet!
Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Helfern und Aktiven bedanken, ganz besonders bei den vielen Demonstranten, zu Fuß oder mit dem Traktor, die mit tollen und treffenden Sprüchen auf Tafeln und Transparenten ein sehr deutliches Zeichen nach Coesfeld gesendet haben. Der Kran mit dem 25-Meter-Schild war mal wieder ein Highlight, und die Traktoren gehören ab jetzt auch fest zu unseren Outdoorveranstaltungen. Danke auch an die Redner für die klaren und deutlichen Worte. Die Redebeiträge zeigten deutlich die geschlossene Ablehnung aus der politischen Landschaft auf der Stadt- und Kreisebene. Im Kreistag Recklinghausen sind wir demnächst Thema, und sogar im Landtag werden wir bald bekannt gemacht.
Ich kann nicht sagen, wie alles enden wird, aber ich weiß, dass es sich lohnt zu kämpfen, und ich glaube fest daran, dass der Landrat Püning ein Einsehen hat und Mensch und Natur in den Vordergrund stellt. Den Kommentar von Herrn Repöhler kann ich nur unterstützen.
Die Demo hat sogar irgendwie Freude gemacht: Freude weil wir immer mehr Zustimmung erfahren und sich die Kreise immer weiter ziehen. Anfangs wurden wir als kleine Truppe in Rödder abgetan, heute wissen die meisten Menschen, auch außerhalb von Dülmen, dass es uns alle angeht! Wer ist eigentlich – außer Remex selbst – noch dafür, frage ich mich oder besser den Landrat? Die Demo am Samstag und die vielen Presseberichte waren auch Lohn für unsere Arbeit, Arbeit eines tollen Teams in einem gut funktionierenden Verein!

Rainer Leiermann
1. Vorsitzender
Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder
Rödder 60a
Dülmen

DZ Leserbriefe vom 24.11.10

Den angesprochenen Kommentar von Herrn Repöhler können sie hier nachlesen


Mögliche Bauschuttdeponie in Rödder

Nur eine Entscheidung

25m! so hoch soll die geplante Deponie in Rödder werden

Der hohe Kran auf dem Marktplatz zeigte erschreckend das gigantische Ausmaß: Ein 25 Meter hohes Schuttgebirge, dessen Notwendigkeit in keinem Abfallwirtschaftsplan steht, wäre in der Nachbarschaft des Wohngebietes Rödder völlig fehl am Platz – und dann noch an einem Standort, wo das glatte Gegenteil, ein ökologisch wertvolles Feuchtbiotop, mal vorgesehen war. Dazu kommen ein intransparentes Verfahren bei Nacht und Nebel mit einer bislang starren Paragraphen-Reiterei und jahrzehntelange Verflechtungen zwischen der Kreisverwaltung als Genehmigungsbehörde und der RemondisGruppe, deren Tochter die Firma Remex ist, auf viel zu vielen Feldern. Was ist von einem Betreiber zu halten, der nur nach und nach und erst auf Druck der Öffentlichkeit die Summe der Schadstoffe reduziert? Dieser peinliche Gesamtmix um Remex hat das Vertrauen der Bürger, der Stadtverordneten und immer weiterer Kreistagsmitglieder zutiefst erschüttert. Das wurde bei der Demonstration in Dülmen, die einen stürmischen Rückenwind geben wird, sehr deutlich.

Insofern kann Landrat Konrad Püning am Ende nur eine logische Entscheidung treffen: Er darf die Bauschuttdeponie in Rödder nicht genehmigen! Alles andere würde den letzten Rest an Vertrauen zerstören und Püning selbst beschädigen – auch und gerade weil er sich an Recht und Gesetz halten muss.

Ralf Repöhler

Quelle: Kommentar in der Dülmener Zeitung vom 22.11.10


Deponie-Protest mit richtig viel PS

Hunderte Bürger gingen am Samstagmittag gegen eine mögliche Boden- und Bauschutt-Deponie in Rödder auf die Straße. Hunderte Bürger gingen am Samstagmittag gegen eine mögliche Boden- und Bauschutt-Deponie in Rödder auf die Straße. (Fotos: Ralf Repöhler)

Dülmen. Das Knattern der Motoren dröhnte durch die Stadt. Über die Marktstraße steuerten die zehn schweren Traktoren den Marktplatz an, wo sich am Samstagmittag weit über 500 Menschen versammelt hatten, um ihren Protest mit richtig viel PS gegen eine durch die Firma Remex beantragte Boden- und Bauschutt-Deponie mitsamt Schadstoffen auf dem Gelände der ehemaligen Tongrube Schnermann in der Bauerschaft Rödder deutlich zu formulieren. Die Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder hatte dazu aufgerufen. Vorsitzender Rainer Leiermann war überwältigt von der großen Zahl an Teilnehmern. „Wir wollen mit dem heutigen Tag ein deutliches Zeichen an die Kreisverwaltung senden“, sagte er. Sie wird voraussichtlich im kommenden Jahr die Entscheidung treffen.

Mit Trillerpfeifen, Plakaten und Transparenten machten die Bürger ihren Protest deutlich. „Kein-Giftmüll-Endlager in Dülmen-Rödder“, „Heute Erholung, morgen Remex“ oder „Dioxin + PCB tun noch unseren Kindern weh“ war zu lesen. Ein 25 Meter hoher Kran verdeutlichte, wie hoch die Deponie werden soll.

Leiermann rief „Landrat Püning und seine Mannschaft“ dazu auf, die Pläne nicht zu genehmigen, sondern das ursprünglich vorgesehene Feuchtbiotop mit Kleingewässern in Rödder umzusetzen. Er sprach von einem deutlichen Vertrauensverlust. Die Angst der Anwohner, aber auch der Landwirte sei groß, dass die Schadstoffe von der Deponie in den Boden und so in die Futtermittelkette gelangen könnten. Eine entsprechende Stellungnahme der Landwirtschaft werde dem Kreis am Erörterungstermin, der nach Leiermanns Einschätzung voraussichtlich erst im kommenden Jahr sein wird, übergeben. Ebenso das dicke Paket mit den Protestunterschriften. 12.400 Menschen haben sich seit September in die Listen eingetragen.

Hubertus Trippens, der die Demonstrationsveranstaltung aus der Montagekanzel eines Traktors moderierte, sprach von 27 gefährlichen Schadstoffen, die in der möglichen Deponie eingelagert werden sollen. „Sie schwemmen bei starken Regenfällen in unsere Landschaft.“ Er gab den Verwaltungsbeamten des Kreises Coesfeld den guten Rat, die Bürger nicht zu unterschätzen. „Wir haben die dicken Aktenordner studiert, und deshalb wird unser Protest immer stärker.“ Deutlich kritisierte er das bislang einvernehmliche Handeln der Umweltbehörde des Kreises und der Firma Remex.
Trippens, der weitere Demonstrationen ankündigte, machte deutlich, dass sich der Protest vor dem Rathaus nicht gegen die Stadt Dülmen richte. Der Rat – zahlreiche Vertreter der Fraktionen waren auf dem Marktplatz dabei – habe bekanntlich das gemeindliche Einvernehmen einstimmig verweigert. „Und dafür sagen wir Danke.“
Die stellvertretende Bürgermeisterin Annette Holtrup – die die in Berlin weilende Lisa Stremlau vertrat – knüpfte an, dass der Rat eine Resolution verabschiedet habe. Darin werde betont, dass die Notwendigkeit einer solchen Deponie nicht nachvollziehbar sei. Der Kreis solle sich vielmehr auf die Vermeidung konzentrieren und Schadstoffe ausschließen. „Ich kann Ihnen nicht versichern, dass die Deponie nicht genehmigt wird. Aber ich kann Ihnen versichern, dass wir Ihre Ängste ernst nehmen und versuchen, Einfluss zu nehmen“, rief Holtrup den Bürgern zu.

CDU-Fraktionsvorsitzender Willi Wessels schloss sich mit dem Hinweis an, dass der Dülmener Rat seine Meinung deutlich zum Ausdruck gebracht habe. Das bisherige Vorgehen des möglichen Betreibers sei nicht vertrauenswürdig. Remex habe erst auf Nachfragen und auf Druck die Summe der Schadstoffe reduziert. „Die Anliegen, die hier vertreten werden, betreffen uns alle. Der Weg führt über das Grundwasser in die Nahrungskette“, warnte Wessels.
SPD-Vorsitzender Jürgen Uckelmann machte deutlich, dass seine Partei geschlossen hinter der Bürgerinitiative stehe und mit ihr kämpfen werde.
UWG Fraktionsvorsitzende Elisabeth Mönning rief die Interessengemeinschaft dazu auf, noch mehr Dampf zu machen.
Für den parteilosen Hartmut Tolksdorf ist klar: „Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt.“
Der Kreissprecher der Bündnis-Grünen, Richard Dammann, übte Kritik an der Verflechtung zwischen dem Kreis Coesfeld und der Firma Remondis, dessen Tochter die Firma Remex ist. Er kritisierte die zurückhaltende öffentliche Bekanntmachung und sprach von „gravierenden Mängeln im Verfahren“. Der Widerstand gegen die Deponie rege sich nicht nur in Dülmen. Man werde auch die Landesebene darauf aufmerksam machen. „Eine 25 Meter hohe Boden- und Bauschutt-Deponie wäre ein Verbrechen an Natur und Umwelt“, sagte Dammann.
Der Naturschutzbund und der BUND haben inzwischen gegen vorbereitende Schritte Klage beim Verwaltungsgericht Münster eingereicht.

Quelle: DzOnline und Dülmener Zeitung vom 22.11.10

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Deponie-Gegner aus Rödder ziehen Bilanz ihrer Demonstration auf dem Dülmener Marktplatz

Deponie-Gegner aus Rödder ziehen Bilanz ihrer Demonstration auf dem Dülmener Marktplatz

Die Interessengemeinschaft gegen die geplante Schadstoff-Deponie in der Dülmener Bauerschaft zieht eine zufriedenstellenende Bilanz von ihrer Demonstration am Samstag Mittag auf dem Marktplatz. Gut 400 Menschen hatten sich versammelt, sagte uns Rainer Leiermann von der Interessengemeinschaft heute Morgen. Eine Treckerkolonne war zum Marktplatz gekommen, ein Kran neben der Viktor-Kirche zeigte die geplante Höhe der Deponie von 25 metern – und Deponie-Gegner hatten Plakate vorbereitet. Die Interessengemeinschaft und Naturschützer hatten über die Auswirkungen für das Grundwasser und die Umwelt durch die Deponie informiert. Insgesamt hat die Interessengemeinschaft mittlerweile gut 12 400 Unterschriften gegen die Deponie gesammelt. Sobald sich der Kreis Coesfeld, der Investor und Gutachter zusammensetzen, um über die Einwände zu sprechen, wollen die Deponie-Gegner die Listen dem Kreis überreichen. Ob das noch in diesem Jahr passiere, sei noch offen.

Quelle: Radio Kiepenkerl online


Mit Teilnahme ein Zeichen setzen

Protest gegen die Deponie in Rödder: Reiner Leiermann hofft, dass Stimmen des Volkes Gewicht haben

Rainer Leiermann

Dülmen. Am heutigen Samstag, 20. November, demonstriert die Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder von 11 bis 12 Uhr auf dem Dülmener Marktplatz gegen die geplante Deponie in Rödder. Mit dem Vorsitzenden Rainer Leiermann sprach im Vorfeld DZ-Redakteurin Kristina Kerstan.

Über die geplante Deponie in Rödder entscheidet am Ende die Kreisverwaltung. Die heutige Demonstration findet jedoch nicht in der Kreisstadt Coesfeld, sondern in Dülmen statt. Warum?

Rainer Leiermann: Eine Demonstration würde in Coesfeld nur werktags Sinn machen, da die Kreisverwaltung dann besetzt ist. Werktags sind viele Bürger terminlich verhindert und müssten auf eine Teilnahme verzichten. Hier in Dülmen wollen wir den Samstag nutzen, um mehr Bürgern die Gelegenheit zu bieten. sich zu beteiligen und damit ein Zeichen zu setzen.

Warum hat sich die Interessengemeinschaft entschlossen, zu einer Demonstration einzuladen?

Leiermann: Wir haben viel Unterstützung in der Bevölkerung erhalten, auch weit über Dülmen hinaus, und die Kommunalpolitiker im Stadtgebiet Dülmen stehen geschlossen neben uns. Aber auf Kreisebene gibt es scheinbar noch einige Politiker, die das Ganze nicht ernst nehmen, und wenn, es nur auf die kleine Region in Rödder fokussieren. Deswegen soll diese Demonstration als ein deutliches Zeichen verstanden werden. Auch die Kreisverwaltung soll sehen, dass der Widerstand immer größer wird.

Wie ist, nach Ihren Informationen, der aktuelle Stand des Genehmigungsverfahrens?

Leiermann: Das wüsste ich gerne. Ich glaube, dass in Coesfeld noch einige Schularbeiten zu machen sind. Die Liste der Gegner, die die Deponie ablehnen, wird immer länger und fordert den Kreis. CDU und Bündnis90/Die Grünen verabschiedeten eine Resolution an den Landrat, der Stadtrat fasste einen einstimmigen Ratsbeschluss, die Gelsenwasser AG hat sich gegen die bestehende Planung ausgesprochen, die Jägerschaft stemmt sich dagegen, der Beirat der unteren Landschaftsbehörde hat eine Resolution an den Kreis verabschiedet. usw. Wir erfahren keinen Zwischenstand, aber ich kann es mir nicht vorstellen, dass alles beim Landrat Püning abprallt und er die Stimmen des Volkes ignoriert.

Bislang hat die Interessengemeinschaft über 12.000 Unterschriften gesammelt. Haben Sie mit so viel Unterstützung gerechnet?

Leiermann: Ich habe es erhofft, dass wir viele Mitstreiter finden und viele überzeugen können, dass man mit Mensch und Natur nicht so umspringt. Dass es aber in so kurzer Zeit – begonnen haben wir Anfang September dieses Jahres – so viele geworden sind, hätte ich nicht gedacht. Allen Aktiven sei herzlich gedankt. Und bitte: Sammeln Sie weiter und unterschreiben Sie! Volle Listen nehmen wir zwischendurch gerne an.

Im Dezember soll der Erörterungstermin stattfinden. Welche Schritte werden Sie bis dahin noch unternehmen?

Leiermann: Wir erarbeiten derzeit eine zweite Stellungnahme, die wir dem Landrat vorher noch übergeben werden. Vor dem Erörterungstermin werden wir auch die Unterschriften offiziell übergeben. Es deutet sich allerdings an, dass es möglicherweise im Dezember nicht zu dem Erörterungstermin kommen wird. Bald ist Dezember, Einladungen müssten höflicherweise früh raus, und dann steht Weihnachten vor der Tür. Aber vielleicht arbeiten die Herren ja wieder über die Feiertage, das hatten wir doch schon mal.

Wenn die Deponie genehmigt wird: Wie wird die Interessengemeinschaft reagieren?

Leiermann: Ich betone nochmals, dass ich mir es in unserer demokratischen Ordnung nicht vorstellen kann, dass sich der Landrat Püning und seine Kreisverwaltung über alles hinwegsetzt. Es gibt in der Verwaltung den Spruch: „Was die Verwaltung will, das kriegt sie hin!“ Mal sehen was sie nicht will! Wir werden weiter kämpfen, zum Wohl der Menschen, unser Kinder und der Natur!

Quelle: Dülmener Zeitung vom 20.11.10


Heute Deponie-Demo mit Traktorfahrt

Am heutigen Samstag, 20. November, protestiert die Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder von 11 bis 12 Uhr auf dem Marktplatz gegen die geplante Deponie auf dem Gelände der ehemaligen Tongrube Schnermann.

Als Vorbereitung auf die Demonstration am Samstag hat die Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder Plakate gestaltet. (Foto: Niehues)

Die Demonstration solle ein deutliches Zeichen setzten, wie groß der Widerstand gegen die Deponie sei, so der Vorsitzende der Interessengemeinschaft, Rainer Leiermann, im DZ-Interview.
Zuvor findet eine Traktorfahrt statt. Zehn Fahrzeuge treffen sich am Wierlings Busch. Sie fahren über den Wierlings Esch, die Hiddingseler und Industriestraße, den Baumschulenweg und die Lüdinghauser Straße in die Innenstadt. Während der Demonstration werden die Traktoren auf dem Markt stehen, ebenso wie ein Hubsteiger. Er zeigt die Höhe der geplanten Deponie an.

Quelle: Dülmerer Zeitung vom 20.11.10