Deponie-Gegner empört über IHK-Stellungnahme
Dülmen. Große Wellen schlägt ein Artikel zur von Remex geplanten Abfalldeponie in Dülmen-Rödder im IHK-Magazin „Wirtschaftsspiegel“: Ausführlich erklärt hierin Remex-Geschäfsführerin Dr. Ulrike Kalthof, wie wichtig es für die münsterländische Wirtschaft sei, eine hochmoderne Abfalldeponie der Klasse I in Anspruch nehmen zu können. Auch die IHK betont in ihrem Beitrag, eine Mülldeponie der Klasse I sei dringend erforderlich, da es laut Recherchen der IHK-Industrieabteilung keine einzige solche Deponie im ganzen Münsterland mehr gebe.
Vor Ort stoßen die Remex-Pläne hingegen auf massiven Widerstand, die Interessengemeinschaft „Naturschutz statt Deponie in Rödder“ hat erreicht, dass sich die Dülmener Politik geschlossen gegen das Bauvorhaben stellt. Es gebe keinen Bedarf für eine solche Halde im Münsterland, erst importierter Müll aus dem nördlichen Ruhrgebiet mache die Anlage wirtschaftlich. Daher seien auch die 1,4 Millionen Euro Einsparung äußerst zweifelhaft, schreibt Rainer Leiermann von der Interessengemeinschaft in einer Stellungnahme zu dem IHK-Artikel. Die erhöhten Transportkosten aus dem Ruhrgebiet seien hier nicht gegengerechnet.
Außerdem haben die Gegner der Deponie, wie berichtet, erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verfahrens – der BUND klagt derzeit vor dem Verwaltungsgericht gegen das Planverfahren, weil er eine Umweltverträglichkeitsprüfung vermisst.
Auch die Grünen im Kreis haben bereits schriftlich auf den IHK-Artikel reagiert: „Ich fordere die IHK auf, ihrem einseitig am Wohl einer Firma orientierten Artikel eine sachliche Darstellung aus Sicht aller Betroffenen folgen zu lassen“, schreibt Willi Kortmann. Die IHK verweist darauf, dass es einen unbestreitbaren Bedarf an einer solchen Deponie gebe, und dass sie auch die Verlinkung zu den Deponie-Gegnern in ihrem Beitrag angegeben habe.
VON MARKUS MICHALAK
Quelle: DZonline vom 21.12.11