Die Sau durchs Dorf treiben / Schweigende Mehrheit
Betr.: „Protest mit richtig viel PS“. DZ vom 22.11.
Die Sau durchs Dorf treiben. Mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Etwas anderes fällt mir dazu auf Anhieb nicht ein. Ich sehe mich selbst durchaus als umweltbewusste, moderne Staatsbürgerin und die Aktionen die in Dülmen im Zusammenhang mit der in Rödder geplanten Deponie ablaufen, ähneln doch sehr der mittelalterlichen Hexenverbrennung.
Dann gar noch, im Zuge von aktuellen Terrorwarnungen, mit Gasmasken durch die Dülmener City zu rennen, ist ja schon mehr als daneben. Jeder von uns, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen und darüber hinaus, ist ursächlich für die Entstehung von Abfällen mitverantwortlich.
Der Strom kommt aus der Steckdose und für Müll habe ich doch eine Tonne.“
Wo all das bleibt?? Egal bloß nicht vor meiner Tür.“
Liebe Mitbürger, ganz ehrlich, so viele Türen gibt es an der K 13 doch gar nicht. In meinem Bekannten und Freundeskreis gibt es Leute, die selbst im Bereich Entsorgung und Recycling arbeiten, und aus interessierten Gesprächen weiß ich, wie penibel und akkurat heutzutage auf diesem Sektor gearbeitet wird. Gerade im Deponiebau werden heute ganz andere Maßstäbe angelegt als noch vor Jahren.
Die heute so brisante und wertvolle Fläche für die Deponie im Hinterland der K 13 hat als Bodenkippe noch niemanden interessiert. Die K 13 wird doch mehr oder weniger nur von Buldernern oder Hiddingselern genutzt, um schnell, meist mit überhöhter Geschwindigkeit, von A nach B zu kommen.
Die damit heute so hervorgehobene Parklandschaft mit Biotopen hätte mit Sicherheit, außer ein paar Vogelfreunden, niemanden interessiert.
Sollte man da nicht lieber froh sein, dass sich ein renommiertes Entsorgungsunternehmen mit entsprechendem Background, als irgendein selbst ernannter Graurecycler, um dieses Thema kümmert? Warum vertraut man seinem Entsorger weniger als dem Lebensmittelhändler an der Ecke? Skandale haben beide Branchen schon erlebt
Hoffen wir nur, dass die Agitatoren der Deponiegegner in ihrem normalen Wirkungskreis genauso agil arbeiten. (Ist da nicht vielleicht auch schon mal die eine oder andere Batterie oder Leuchtstoffröhre im normalen Mülleimer gelandet, oder ein unerlaubtes Feuerchen im Garten entstanden?).
Das wiederum würde mich ein Stück weit beruhigen. Gleichgesinnte bitte an die Front. Zu jedem Kontra muss es auch ein Pro geben.
Kerstin Fimpeler-Demski
Thier-zum-Berge-Platz 14
48249 Dülmen
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Schweigende Mehrheit
12.400 einseitig interessierte Menschen haben sich mit Protestunterschriften eingetragen. Dülmen hat fast 50.000 Einwohner – die schweigende Mehrheit könnte für die Deponie sein. Vielleicht aber können die Ablagerungen, die für Rödder gedacht sind, vorab so gereinigt werden, dass sie für eine Müllverbrennungsanlage geeignet sind.
Wenn in der bevölkerungsreichen Stadt Oberhausen eine Anlage erfolgreich betrieben wird, dann dürfte eine Niederlassung von ihr in der weiträumigen Umgebung der Dülmener Bauerschaften nicht unmöglich sein.
Oskar Fischer
Hochfeldsfraße 41
48249 Dülmen
Quelle: Leserbriefe in der Dülmener Zeitung vom 02.12.10