Grüne gegen Deponie Rödder
-vth/pd- Kreis Coesfeld. Kein grünes Licht von den Grünen für die geplante Deponie in Rödder bei Dülmen. „In Übereinstimmung mit der Bürgerinitiative ,Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder´ halten wir eine Deponie in Dülmen-Rödder für nicht genehmigungsfähig“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Kreis- und Dülmener Grünen gestern. Das bisherige Genehmigungsverfahren zur Deponie in Dülmen-Rödder ist aus Sicht der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen mit „gravierenden Mängeln“ behaftet.
Außerdem sehen die Grünen die Rolle des Leiters der Abteilung Umwelt des Kreises, Dr. Hans-Gerd Foppe, die für das Genehmigungsverfahren mit zuständig ist, kritisch. Die Grünen befürchten einen Interessenskonflikt, weil Foppe im Aufsichtsrat der Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage Niederrhein (GMVA) auf der Seite des Anteilseigners Remondis vertreten ist. Remondis hat eine 49prozentige Beteiligung; die Deponie in Rödder wird geplant von der zur Remondis-Gruppe gehörenden Firma Remex.
Wie berichtet, beantragte Remex im Jahr 2009 die Errichtung einer Deponie der Klasse DK 1 zur gewerblichen Lagerung von „gefährlichen Abfallstoffen“. Auf der entsprechenden Fläche, eine ehemalige Tongrube, sollte nach bisherigen Planungen eine Biotop-Landschaft entstehen. Das Abfallwirtschaftskonzept des Kreises Coesfeld, ebenfalls aus dem Jahr 2009, stelle keinen Bedarf für eine derartige Deponie fest, so die Grünen.
Kritisiert wurde von verschiedenen Seiten immer wieder, dass die Öffentlichkeit über die Pläne nicht genügend einbezogen worden sei.
Die Grünen bemängeln, dass bei den Planungen nicht erkennbar sei, „dass Vorkehrungen zur Vermeidung von Langzeitschäden für Mensch und Natur getroffen werden“. Eine Gefährdung des Trinkwassers im Einzugbereich des Hullerner und Halterner Stausees sei nicht auszuschließen. Die Deponie sei nicht sicher abzudichten, so die Grünen. Zudem verschandele der acht Hektar große und 25 Meter hohe Berg das Landschaftsbild.
Quelle: www.dzonline.de
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