Kein Platz für Mallorca-Asche
Dülmen. Etwa 50 Interessierte versammelten sich am Dienstagabend im Pfarrheim Rödder, um sich über den aktuellen Planungsstand zur vom Entsorger Remex beantragten Deponie in Rödder zu informieren.
Von Markus Michalak
Rainer Leiermann von der Interessengemeinschaft (IG) Naturschutz Rödder erinnerte noch einmal daran, dass die Kreisverwaltung Mitte der 90er-Jahre ein Biotop als Ausgleich für den damals verfüllten See versprochen hatte. Dieses Biotop läge „im dringenden öffentlichen Interesse“, habe der Kreis damals betont. Sein Fazit nach zahlreichen Gesprächen mit der zuständigen Abteilung 70 der Kreisverwaltung fiel ernüchternd aus: „Unser Vertrauen in die Kreisverwaltung ist zerstört.“ Umso positiver sei das Engagement des grünen Landtagsabgeordneten Hans Christian Markert, der bereits zu Besuch in Rödder war und sich auch mit den zuständigen Mitarbeitern des Kreises intensiv ausgetauscht hatte. „Markert hat sich als ehemaliger Verwaltungsbeamter wirklich in die Materie eingearbeitet und setzt sich kenntnisreich mit unseren Befürchtungen auseinander“, freut sich auch Hubertus Trippens von der IG Naturschutz Rödder über den Ansprechpartner in Düsseldorf. „Aber auch Werner Jostmeier, der eindeutig auf unserer Seite steht, hat sich sehr für unsere Sache eingesetzt“, schiebt er nach.
Trippens weist auf DZ-Anfrage darauf hin, dass NRW durchaus Bedarf an einer Klasse-I-Deponie haben könnte. „Aber wir müssen doch hier in Dülmen nicht die Asche aus der Verbrennung von Abfall aus Mallorca entsorgen.“ Die Müllverbrennungsanlage Oberhausen importiere laut Medienberichten Müll aus ganz Europa und habe Probleme, die Rückstände aus der Verbrennung zu deponieren. „Hier gilt aber der Grundsatz, dass der Abfall da entsorgt werden muss, wo er entsteht. Und das ist sicher nicht im ländlich strukturierten Münsterland der Fall“, so Trippens.
Das Genehmigungsverfahren ruht derzeit bis voraussichtlich Ende des Jahres. Dann will das Land NRW darüber entscheiden, ob es ein Gutachten zur Bedarfsanalyse für entsprechende Deponien in Auftrag geben wird.
Quelle: DZonline