Kritik an Remex-Internetseite
Deponiegegner wehren sich gegen den Vorwurf, mit falschen Informationen zu arbeiten
DÜLMEN. Kritisch sehen die Gegner der Deponie in Rödder die neue Internetseite des Unternehmens Remex. „Wenn auf der Startseite durch geschickte Fotomontage Flachland hügelig (gebogen) wird, dadurch Getreidesilos höher werden als eine 25-Meter-Deponie, wenn dadurch der Eindruck entsteht, dass die Deponie im Tal liegt und zusätzlich optisch niedriger wirkt als die Firsthöhe der Wienerberger Gebäude, obwohl das ökon Gutachten diese um 8,70 Meter niedriger beschreibt, dann möchte ich den weiteren Inhalt der Internetseite zunächst nicht qualitativ bewerten“, so Rainer Leiermann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder.
Remex, die in Rödder eine Deponie der Klasse 1 planen, hatte die Plattform gestern freigeschaltet. Damit wolle man, so ein Sprecher, über die Pläne informieren und die Diskussion versachlichen (DZ berichtete).
Der Verein wehrt sich auch gegen den Vorwurf, mit Falschaussagen und nicht den Tatsachen entsprechenden Informationen zu arbeiten. „Fakt ist erstens, das kaum ein anderes Vorhaben in der Bevölkerung und in der Stadt- und Kreispolitik so einheitlich und einstimmig von der Bürgerschaft und allen Parteien abgelehnt wird, wie das der Errichtung eines Abfallberges mit gefährlichen Stoffen“, betont Leiermann. Auch Bürgermeisterin Lisa Stremlau unterstütze die Gegner. „Glaubt jemand wirklich, dass das alles erreicht wird, indem man einfach Falschaussagen und unsachliche Stellungnahmen in den Umlauf bringt? Ich bin mir sicher, dass die meisten unser Arbeitsprinzip kennen.“
Leiermann bezweifelt in einer Stellungnahme von gestern, dass die Reduzierung von 125 gefährlichen Abfallarten im ersten Antrag auf mittlerweile elf Arten sowie die Planung eines Sickerwasserbeckens, von dem anfangs nicht die Rede gewesen sei, ohne Druck und Überzeugung von außen in den Antrag aufgenommen worden wären. „Ich glaube nicht, dass man mit Polemik und Falschaussagen etwas bewegen kann.“ Er fände es „geschmacklos“, wenn Remex die Reduzierung der Abfallarten als Selbstbeschränkung werbewirksam vermarkten wolle.
Zweifel hat die Interessengemeinschaft auch an der Aussage von Remex, dass man außer auf dem Gelände der Grube I keine weitere Deponie in Rödder plane und es keine langfristige Strategie gebe. Remex habe 2007 in Coesfeld angefragt, ob sie auf dem Gelände der Grube II eine Klasse-I-Deponie errichten könnten. Der Landrat habe abgelehnt. „Aber im Antrag 2009 werden in einem Nebensatz bereits die Pflöcke geschlagen zur Umsetzung der immissionsträchtigen Bauschuttschredderanlage, wenn die geplante Deponie deren Standort beansprucht.“
Quelle: DZ vom 25.06.11