Mögliche Bauschuttdeponie in Rödder
Nur eine Entscheidung
Der hohe Kran auf dem Marktplatz zeigte erschreckend das gigantische Ausmaß: Ein 25 Meter hohes Schuttgebirge, dessen Notwendigkeit in keinem Abfallwirtschaftsplan steht, wäre in der Nachbarschaft des Wohngebietes Rödder völlig fehl am Platz – und dann noch an einem Standort, wo das glatte Gegenteil, ein ökologisch wertvolles Feuchtbiotop, mal vorgesehen war. Dazu kommen ein intransparentes Verfahren bei Nacht und Nebel mit einer bislang starren Paragraphen-Reiterei und jahrzehntelange Verflechtungen zwischen der Kreisverwaltung als Genehmigungsbehörde und der RemondisGruppe, deren Tochter die Firma Remex ist, auf viel zu vielen Feldern. Was ist von einem Betreiber zu halten, der nur nach und nach und erst auf Druck der Öffentlichkeit die Summe der Schadstoffe reduziert? Dieser peinliche Gesamtmix um Remex hat das Vertrauen der Bürger, der Stadtverordneten und immer weiterer Kreistagsmitglieder zutiefst erschüttert. Das wurde bei der Demonstration in Dülmen, die einen stürmischen Rückenwind geben wird, sehr deutlich.
Insofern kann Landrat Konrad Püning am Ende nur eine logische Entscheidung treffen: Er darf die Bauschuttdeponie in Rödder nicht genehmigen! Alles andere würde den letzten Rest an Vertrauen zerstören und Püning selbst beschädigen – auch und gerade weil er sich an Recht und Gesetz halten muss.
Ralf Repöhler
Quelle: Kommentar in der Dülmener Zeitung vom 22.11.10