Wachsender Zuspruch – DZ Leserbrief
Gewerbegebiete
Betr.: Leserbrief „Sorgen ernst nehmen“, DZ vom 11.9., und „Große Gewerbe in große Flächen“, DZ vom 16.9.
Herr Brinkschulte bedauert unter anderem den Verlust von Lebensqualität, der in den letzten Jahrzehnten in Buldern stattgefunden hat. Aus meiner Sicht gehören hierzu neben den derzeitigen Aktivitäten um die Schadstoffdeponie auch die planerischen Entwürfe und deren Umsetzung, die zu dem verheerenden Ausmaß der Hochwässer in 1998 und 2004 führten. Die Erfahrung lehrt, dass der Bürger nicht ohne Vorbehalt auf die Behörden und die gewählten Volksvertreter bauen kann. Stattdessen muss er seine Interessen selbst vertreten und dies passiert in zunehmenden Maße in Bürgerinitiativen.
Hierzu zählen insbesondere die „Initiative Hochwasserschutz Buldern“ und die jetzt gegründete „Interessengemeinschaft Naturschutz Rödder“. Der wachsende Zuspruch zu diesen Initiativen zeigt, dass vielen Bürgern allmählich dämmert, was ihnen zugemutet wird. Neben dem bereits erwähnten Verlust an Lebensqualität findet vielfach auch ein Vermögensverlust statt, denn durch die oben genannten Ereignisse schmälert sich der Wert der Immobilien vieler betroffener Bürger, während einige wenige davon profitieren.
In diese Rubrik gehört auch der Vorschlag, zwischen der Wohnbebauung Raiffeisenring und der Umgehungsstraße Gewerbebetriebe anzusiedeln.
Ich persönlich habe vor 20 Jahren meinen Wohnsitz vom Ruhrgebiet nach Buldern verlegt, um in ländlicher Umgebung ruhig zu leben, da mir versichert wurde, dass in meiner Umgebung nur Wohngebiete geplant seien. Falls die Ansiedlung von Gewerbe erfolgt, wird zwangsläufig ein Wertverlust der Immobilien am Raiffeisenring zu beklagen sein. Dies ist nicht hinnehmbar und wird den nächsten Bürgerprotest provozieren. Herr Schulte hat generell recht. Die Sorgen der Bürger sollten ernst genommen werden.
Prof. Dr. Wilhelm Coldewey Sperberweg 1 48249 Buldern
Quelle: Dülmener Zeitung Leserbriefe vom 29.09.10