Kategorie: Aktuelles | erstellt am: Mittwoch 23 Jun 2010
Ernste Gesichter: Anwohner der geplanten Deponie informierten sich auf der Veranstaltung der CDU, formulierten ihre Ängste und ihre Einwände. (Foto: Patrick Hülsheger)
Dülmen. Zwar emotional, vor allem aber sachlich und konstruktiv diskutierten Stadtverordnete und Vertreter der CDU Dülmen mit den Anwohnern der geplanten Deponie in Rödder. Dabei wurden Informationen ausgetauscht und einige Fragen konnten beantwortet werden. „Es geht uns darum, ihre Anliegen aufzunehmen und zu einigen Punkten Stellung zu beziehen“, sagte Annette Holtrup, die in vielen Gesprächen große Bedenken und Einwände gegen die Deponie erfahren hatte.
Kein Vertrauen mehr haben die Anwohner in die Firma Remex. „Die Anwohner sind nur darüber informiert worden, dass alles so bleibt, wie es ist.
Mit einigen Anwohnern ist gar nicht gesprochen worden“, so die Aussagen der Anwohner. Auch in der Vergangenheit habe Remex falsche Angaben gemacht. „Erst hieß es, es sei ein Aufbereitungsplatz für den Bauschutt. Jetzt ist es eine Halde“, so ein Anwohner. Auch die Fläche für das Biotop sei bereits aufgefüllt worden.
Beim Kreis Coesfeld seien wichtige Fragen nur unzureichend oder gar nicht beantwortet worden. „Bei einem Schweinestall gibt es mindestens sechs Monate Vorlauf. Hier geht so etwas in wenigen Tagen“, beklagten die Anlieger. „Es hat den Anschein, dass diese Deponie von langer Hand geplant worden ist“.
Antonius Schulze Entrup sagte den Anwohnern die Unterstützung der Kreisjägerschaft zu. Kreistagsabgeordneter Martin Bontrup forderte eine gegenseitige Unterstützung. „Die Zusammenstreichung der Liste mit den Stoffen ist der Aktivität der Anwohner zuzusprechen“, lobte Bontrup das Engagement. Dr. Josef Gochermann versicherte den Anwohnern, dass der Landrat die Deponie nicht „durchdrücken möchte“. „Es muss nach Recht und Gesetz gehandelt werden“, sagte Gochermann.
Claudia Baitinger vom Umweltverband BUND sieht im Verfahren einige gravierende Fehler. So sei die Veröffentlichung fehlerhaft und die frühere Genehmigung sei nicht nach dem Deponiegesetz erteilt worden. Baitinger nannte ein Beispiel aus Beckum, wo ein Verfahren durch Verweigerung des Einvernehmens der Stadt eingefroren wurde. „Die CDU wird dem Einvernehmen nicht zustimmen. Aber damit ist die Sache nicht gelaufen“, antwortete der CDU-Fraktionsvorsitzende Willi Wessels. Die CDU möchte die Kräfte nun konzentrieren. „Es wäre schön, wenn eine Gruppe der Anwohner die Informationen bündelt“, so Holtrup. „Das ist nötig, um weitere Schritte zu gehen und befriedigende Antworten zu bekommen“.
Die CDU will das Thema begleiten und die Anwohner unterstützen. „Wir können keine Versprechungen abgeben“, so Holtrup. Daher rät die CDU den Anwohnern, die Möglichkeit zu prüfen, sich Rechtsbeistand bei einem Fachanwalt zu holen.
VON PATRICK HÜLSHEGER
Quelle: DZ online vom 23.06.10