Grüße zum Jahreswechsel
Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde des Vereins,
zum Jahreswechsel möchte ich allen danke sagen. Danke dafür, dass Ihr dem Verein unverändert die Treue haltet und geduldig darauf hofft, dass sich alles zum Guten wendet.
.. sich alles zum Guten wendet?
Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, denken wir oft an das was war und dann das was kommt oder kommen könnte.
Unsere diesjährige Jahreshauptversammlung liegt noch nicht lange zurück. Auf der Jahreshauptversammlung habe ich über vieles gesprochen und auf einiges in der Zukunft hingewiesen. Mit meinem Gruß zur Jahreswende möchte ich auch die erreichen, die nicht an der Versammlung teilnehmen konnten. Ich möchte aber auch nochmals an die appellieren, die meine Worte auf der Jahreshauptversammlung schon hören konnten.
In diesem Jahr schien es so als wenn alles seinen Weg nimmt. Das Verwaltungsgericht Münster hat zwar einen aus unserer Sicht negativen Bescheid /ein negatives Urteil abgegeben aber die Kreisverwaltung Coesfeld hat, wie es nicht anders zu erwarten war, Berufung gegen das Urteil eingelegt. Soweit so gut. Warten wir ab, was das Oberverwaltungsgericht letztendlich sagt und entscheidet. Ich hoffe nach wie vor, dass die Kreisverwaltung Coesfeld ihre Arbeit gut und fehlerfrei gemacht hat und dass das Oberverwaltungsgericht die Zielplanung der Kreisverwaltung erkennt und den Landschaftsplan vollumfänglich, also inklusive des uneingeschränkten Bauverbotes innerhalb des Landschaftsplanes, bestätigt. Denn nur dann ist das wofür wir seit fast zehn Jahren uns einsetzen, realisierbar. Wir würden dann innerhalb dieses Landschaftsplanes die Zukunft der vielen Feuchtbiotope, des Feldbiotops und des Sees verwirklicht wissen. Die Firme Remex versucht aber nichts Anderes als vor dem Oberverwaltungsgericht das zu vernichten, was sie selbst 1996 der Kreisverwaltung schmackhaft angeboten hat um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Seinerzeit hat die Kreisverwaltung genau das, also die Feuchtbiotope, als Gegenleistung angenommen und der Firma Remex die Verfüllgenehmigung der besagten Tongrube I erteilt. Auch heute frage ich mich immer noch, warum denn derartige Planfeststellungs-/Plangenehmigungsbeschlüsse, so ist der ordnungsgemäße Verwaltungsausdruck, gemacht werden, wenn sie doch anschließend nicht zwingend umgesetzt, sondern mit Füßen getreten werden. Es verbleibt dann nur noch der Eindruck, dass das zur Blendung der Bürger und Bürgerinnen dient.
Warten wir also ab, ob das Verwaltungsgericht die gesamten Zusammenhänge richtig erkennt?!
Ihr werdet euch sicherlich fragen, warum ich in einem Neujahrsgruß diese alten, seit langem bekannten Sachverhalte nochmals anspreche. Ich tue das, weil ich aus gegebenem Anlass dazu gezwungen werde!!
Bereits auf der Jahreshauptversammlung habe ich auf die neusten Missstände rund um Tongrube IV berichtet. Tongruppe IV ist bekanntlich die letzte von der Wienerberger Ziegelindustrie ausgeschöpfte Tongrube direkt an der K13, gegenüber dem Ziegellagerplatz. Wienerberger hat den Standort in diesem Jahr verlassen und hat die Verpflichtung gemäß Planfeststellungsbeschluss, die Tongrube IV zu renaturieren. Die Renaturierung hat mit einem See zu erfolgen. Wie das zu geschehen ist, wurde seinerzeit in der Genehmigung aus dem Jahre 1996, festgeschrieben. Bislang waren wir uns alle sicher, dass nur die Renaturierung dieser besagten Tongrube IV sicher ist! Seit wenigen Tagen wissen wir allerdings, dass dieses nicht der Fall ist! Uns ist bekannt geworden, dass die Renaturierungsarbeiten von der Kreisverwaltung gestoppt wurden. Die Kreisverwaltung plant, so ist es uns bekannt, im Hintergrund wieder eine nicht nachvollziehbare Veränderung, die uns alle erschrecken lässt. Es soll nicht der erhoffte See entstehen der seinerzeit planfestgestellt wurde, nein, genau das Gegenteil soll angeblich derzeit in der Umweltabteilung 70, der Kreisverwaltung Coesfeld geplant werden. Eine Verfüllung der Tongrube IV scheint Ziel der neuen Planung zu sein. Eine Verfüllung als Deponie!!
Diese neuen Informationen haben mich derart schockiert, da ich für einige Zeit im Glauben war, dass die Kreisverwaltung mittlerweile uns nicht mehr umgehen will und uns aufgrund der vergangenen zehn Jahre, über Veränderungen informieren würde. Ich glaubte, dass die Kreisverwaltung mit uns ein Miteinander sucht!
Im kommenden Jahr feiert unser noch junger Verein sein erstes kleines Jubiläum. Wir werden zehn Jahre alt! Vor zehn Jahren hatte ich keinerlei Vertrauen in die Kreisverwaltung. Im Laufe der Jahre und ganz besonders durch den Wechsel zum neuen Landrat, Dr. Christian Schulze Pellengahr, und noch viel mehr durch die Zusammenarbeit mit dem heutigen Vize-RP und damaligen Abteilungsleiter im Umweltdezernat, Dr. Ansgar Scheipers, hatte sich das Verhältnis massiv verbessert. Mit einem Schlag droht nun dieses mühsam erarbeitete Vertrauen wieder zerschlagen zu werden.
Wenn das stimmt, was uns aus zuverlässiger Quelle zu Ohren gekommen ist, muss ich hier und heute sagen, dass das unter der alten Abteilungsführung von Dr. Scheipers so nicht passiert wäre. Er hätte uns ins Boot genommen.
An dieser Stelle möchte ich aber auch dringend an diejenigen appellieren, die meinen eine Verfüllung täte der Natur besser gut, weil dann obendrauf wieder etwas Besseres entstehen kann. An diese Menschen und auch Mitglieder appelliere ich daran zu denken, dass wir schon einmal uns in einer derartigen Situation befunden haben. Das war vor der Genehmigung 1996. Und auch da wurden alle Beteiligten, einschließlich der Naturschutzverbände, massiv verschaukelt.
Diese negativen Aussichten für das kommende Jahr sind leider so, ich würde mir wünschen, wir könnten sorgenfreier in unser Jubiläumsjahr eintreten. Wie das Jahr bezüglich des Naturschutzes in Rödder wird, wird sich zeigen.
Wir können derzeit nur diese neuen erschreckenden Erkenntnisse in die Fläche tragen und hoffen, dass sie auch die Menschen erreichen, die dafür verantwortlich sind, dass wieder diese Spannungen, wie sie eigentlich nicht mehr sein sollten, massiv neu entstehen.
Hinter uns liegt eine erfolgreiche Zeit, ich wünsche uns allen, dass wir auch im Jahr 2020 weiter auf einem guten Weg sind. Drückt die Daumen und unterstützt uns weiter da wo Ihr könnt!
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Familien einen guten Rutsch in das Jahr 2020. Für das kommende Jahr wünsche ich Euch und euren Familien Zufriedenheit, eine gute Gesundheit, den Blick für die wirklichen Dinge im Leben und das nötige Glück in bestimmten Situationen.
Es grüßt euch herzlich
Münster, im Dezember 2019
Rainer Leiermann